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Friday, 17. September 2021 | Jacob Schmidt

Wo seid ihr hin? - Fragen an Jacob Schmidt

In der Blog-Serie "Wo seid ihr hin?" fragen wir ehemalige Kollegiaten und Kollegiatinnen, was sie heute machen und ob der ehemalige Forschungsgegenstand "Romantik" beruflich und privat für sie heute noch eine Rolle spielt. Die Fragen stellte unsere Forschungsstudentin Marie-Luise Grauel.

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Wo arbeitest du derzeit?

In der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag

Was ist das Beste an deinem Beruf, was das Schlechteste?

Am Puls der Zeit zu sein. Die Hektik und Dringlichkeit.

Gab es zwischen Abschluss deiner Promotion und Beginn deiner jetzigen Stelle wichtige Stationen?

Eine Elternzeitvertretung – in derselben Fraktion.

Wie begegnet dir die Romantik in deinem Berufsalltag?

In dem Wunsch, bei aller Komplexität, Schnelllebigkeit und Kleinteiligkeit, das große Ganze nicht aufgeben zu wollen.

Und im Privaten?

Im Kino. In den wunderschönen Brandenburger Seenlandschaften. Beim gegenseitigen Vorlesen.

Welche romantischen Werke sind deine Wegbegleiter?

Thoreau hallt weiter nach. Ansonsten war das letzte neo-romantische Buch, das ich gelesen habe, eins von Hermann Hesse. Das hat mich aber dermaßen geärgert, dass ich vorerst nichts mehr von ihm lesen werde.    

Was hast du am Graduiertenkolleg gelernt, wovon du heute profitierst?

Einen langen Atem zu haben. Und, dass alles zu Eindeutige mir suspekt geworden ist. Das liegt wohl am Thema des Kollegs ebenso wie am intensiven Austausch mit den anderen Kollegiat*innen und deren verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen.   

Welcher Illusion gibst du dich gern hin?

Dass es trotz allem doch vorwärts geht. Dass es trotz Vollzeitjob möglich ist, Walt Whitmans Diktum „I contain multitudes“ nicht gänzlich aus den Augen zu verlieren.

Thoreaus Hütte am Walden Pond

Henry David Thoreau