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"Waldeinsamkeit". Initiation und Kritik der Romantik. Ludwig Tieck zum 250. Geburtstag
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Mit seiner letzten Novelle Waldeinsamkeit (1841) blickt Tieck satirisch auf seine frühromantische Phase zurück: In dieser scheint der sogenannte „König der Romantik“ mit dem realitätsflüchtigen romantischen Subjekt abzurechnen, doch nur um am Ende der Novelle noch emphatischer den Vogelgesang aus dem Blonden Eckbert (1797) anzustimmen. Tiecks selbstparodistische Auseinandersetzung mit dem „Romantischen“ bietet sich an, um eine Klammer um Tiecks wandelbares und vielfältiges Oeuvre zu bilden: Von seinem schriftstellerischen Debüt als spätaufklärerischer Satiriker bis hin zu seiner Annäherung an den Realismus in den 1830ern.
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Tiecks 250. Geburtstag nimmt unser Workshop zum Anlass, der Spur der Waldeinsamkeit zu folgen und den (Dis-)kontinuitäten in Tiecks Werk nachzugehen. Fünf Referent:innen führen in die unterschiedlichsten Aspekte von Tiecks Schaffen ein: Von seinem Selbstverständnis als Übersetzer zu seinem Naturverständnis, bis hin zu seinem Verhältnis zur Historischen Romantik. Davon ausgehend werden wir Tiecks letzte Novelle diskutieren.
Programm am 30. November 2023
9.00 Uhr Prof. Dr. Stefan Matuschek (FSU Jena): Begrüßung und Einführung
9.30 Uhr David Takamura, M.A. (Duke University): Tieck und die Bewahrung der Ironie
Kaffeepause
10.30 Uhr Flavio Auer, M.A. (LMU München): Die Bedeutung von "Natur" in Ludwig Tiecks Werken
11.15 Uhr Prof. Dr. Frederike Middelhoff (Goethe-Universität Frankfurt): “Ein solcher Uebersetzer wird Künstler und selbst schaffender Autor“. Dis/Kontinuitäten im Beziehungsgeflecht von Dichtung und Übersetzung bei Ludwig Tieck
Mittagspause
13.00 Uhr Dr. Christoph Rauen (Universität Kiel): Metaisierung und der lange Abschied von der Kunstperiode. Zu Tiecks erzählerischem Werk seit 1820.
13.45 Uhr Prof. Dr. Stefan Scherer (KIT Karlsruhe): „Waldeinsamkeit“ als literarisches Archiv der Frühromantik. Tiecks Selbsthistorisierungen nach 1800 [Der Vortrag fällt leider krankheitsbedingt aus.] Stattdessen:
Dr. Lisa Kunze (Göttingen): Lebenskraft als Numinosum: Märchenhafte Ökologie in Ludwig Tiecks „Elfen“ und Hans Christian Andersens „Dryade“
Kaffeepause
Kaffeepause
15.00 Uhr Gemeinsame Diskussion der Waldeinsamkeit
18.30 Uhr Abendessen im Restaurant „Zur Noll“