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Romantische Philosophie
Unter Romantischer Philosophie soll nicht das Phänomen beschrieben werden, dass neben literarischen Produktionen einige der Autor:innen der Romantik auch philosophisch gewirkt haben. Vielmehr soll die Frage gestellt werden, ob und inwieweit ein Teil nachkantischer Reflexionen als dezidiert romantisch ausgewiesen werden können.
Unter Romantik verstehen wir eine im Zuge der Sattelzeit der Moderne einsetzende Innovation: Die Defragmentierungen der Aufklärung, der Verlust einer holistischen Sinndeutung – wie etwa noch in der überwiegend theologischen Weltdeutung vertreten – werden durch eine sprachlich-künstlerische Sinnstiftung, die vorgibt, diese verloren gegangene Einheit wiederherzustellen, kompensiert.
Gibt es in diesem Sinne auch eine „Romantische Philosophie“, die analog zu einer solchen Strategie verfährt?
Ende des 18. Jahrhunderts ist auch die Philosophie durch eine Suche nach Einheit geprägt. Sie war mit den widerstreitenden Positionen von Materialismus und Spiritualismus sowie mit den epistemologischen bzw. anthropologischen Dualismen von Idealem/Realem und Geist/Natur konfrontiert. Es galt, ein einheitliches System zu entwickeln, das theoretische und praktische Philosophie miteinander vereinen könnte.
Der Workshop wird sich mit der Frage auseinandersetzen, inwieweit die Zusammenführung der durch die Philosophie der Aufklärung hinterlassenen Gegensätze eine Rolle für Philosoph:innen spielt, denen zumeist das Prädikat „romantisch“ zugeteilt wird.
Programm
Mittwoch, 17. Januar 2024
14:00 Uhr Dajana Daum und Matthis Glatzel (Jena): Einführung
14:30 Uhr Prof. Dr. Gesa Wellmann (Oldenburg): Das Problem der Kontingenz – Fichte und die Romantik
15:00 Uhr Diskussion
15:30 Uhr - Pause -
16:00 Uhr Johannes Korngiebel (Weimar): Friedrich Schlegels Jenaer Vorlesungen zur Transcendentalphilosophie als Beitrag zur nachkantischen Philosophie
16:30 Uhr Diskussion
17:00 Uhr Dr. Joanna Raisbeck (Verona): Ablehnung und Aufwertung des Materialismus bei Karoline von Günderrode
17:30 Uhr Diskussion
19:30 Uhr - Gemeinsames Abendessen -
Donnerstag, 18. Januar 2024
09:30 Uhr Dr. Katia Hay (Amsterdam): Die Rolle der Kunst in Schellings Jenaer Vorlesungen über die Kunst
10:00 Uhr Diskussion
10:45 Uhr Dr. Florian Priesemuth (Leipzig): Romantische Ethik? Friedrich Schleiermachers Grundlinienschrift
11:15 Uhr Diskussion
11:30 Uhr - Pause -
11:45 Uhr Abschlussdiskussion
12:30 Uhr - Ende des Workshops -
Anmeldung und Kontakt unter dajana.daum(at)uni-jena.de oder matthis.glatzel(at)uni-jena.de.