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Kann Musik ironisch sein? In wenigen Kontexten drängt sich diese Frage so auf wie angesichts der musikalischen Gattung des romantischen Kunstlieds. In der Regel handelt es sich hierbei um spätere Vertonungen bereits existierender Gedichte. Dabei ist kaum ein deutschsprachiger Dichter so häufig vertont worden wie der notorische Ironiker Heinrich Heine. Geht man davon aus, dass die Liedkomposition den Text musikalisch ausdeutet, ihn in Musik ‚übersetzt‘, so stellt sich die Frage, wie die Musik mit ironischen Stellen oder im Ganzen ironischen Texten verfährt: Kann und soll Ironie und ironische Doppelbödigkeit in Musik abgebildet werden? Oder bleibt sie eine Angelegenheit des Textes? Und wonach hätte man sich dann als Interpret:in beim Liedvortrag zu richten: nach dem Ernst der Musik oder der Ironie des Textes? …
Solchen Fragen widmet sich die geplante Abendveranstaltung. In einem ersten Teil werden sie aus Rezeptions- und Bühnenperspektive beleuchtet und in einem Podiumsgespräch zwischen der Sopranistin Anna-Lena Elbert, dem Pianisten Amadeus Wiesensee und dem Kollegiaten Gabriel Ascanio Hecker diskutiert. In einem zweiten Teil bringen die beiden gefragten jungen Musiker:innen romantische Vertonungen ironischer Gedichte zu Gehör, sodass das Publikum selbst der Musik lauschen und der Ironie nachspüren kann. Im Anschluss an das Gesprächskonzert wird es die Möglichkeit zum Austausch des Publikums mit den Mitwirkenden geben.

Bitte melden Sie sich unter modell-romantik(at)uni-jena.de an.