Kollegiat:innen 3. Kohorte

Marie Jonietz, M.A.

Marie Jonietz, M.A.
marie.jonietz@uni-jena.de

Curriculum Vitae

2014-2017 Bachelor of Arts im Fach Volkskunde/Kulturgeschichte (KF) und Germanistische Sprachwissenschaft (EF), Friedrich-Schiller-Universität Jena

2015-2017 Studentische Hilfskraft in der Universitätsbibliothek Jena im Bereich Handschriften und Sondersammlungen 

2017-2020 Master of Arts im Fach Fachdidaktische Vermittlungswissenschaften – Mediating Culture mit den Schwerpunkten Didaktik der deutschen Sprache und Literatur und Didaktik der Geschichte, Universität Augsburg

2018-2019 Nebentätigkeit als Assistenz im Rahmen einer Promotion an der Universität Augsburg

2019-2020 Nebentätigkeit am Staatstheater Augsburg in der Abteilung Kommunikation/Öffentlichkeitsarbeit

Januar 2020-März 2020 Praktikum beim Kulturamt Augsburg, Brechtbüro: Unterstützung bei Organisation und Umsetzung des Brechtfestivals 2020

Oktober 2020-März 2021 Volontariat Redaktion/Corporate Publishing bei Verlag mk Medienmanufaktur in Augsburg

April 2021-September 2021 Junior Owned Media Consultant mit Schwerpunkt Content/Online-Redaktion bei iProspect/dentsu international

Oktober 2021-Dezember 2022 Freie Redakteurin für denstu Germany GmbH

Oktober 2023-Januar 2024 Praktikum im Universitätsarchiv der Freien Universität Berlin

Oktober 2021-September 2024 Kollegiatin am Graduiertenkolleg „Modell Romantik“

Oktober 2024-März 2025 wissenschaftliche Mitarbeiterin der FSU Jena

Dissertationsprojekt

Keltizismus als romantisches Projekt – das Irish Revival um 1900

Mein Promotionsprojekt beschäftigt sich mit der Bedeutung des romantischen Keltizismus für die Bildung einer irischen Nationalidentität. Das Phänomen Keltizismus ist im Kontext der britischen Romantik um 1800 entstanden und wurde durch Macphersons Ossian in ganz Europa populär.

Literarische Werke der irischen, schottischen, walisischen und englischen Romantik trugen zu einer Verbreitung keltizistischen Gedankenguts bei. Rund ein Jahrhundert nach seiner Entstehungszeit kam es im Irish Revival um 1900 zu einer Wiederentdeckung und Neubelebung des Keltizismus. Die imaginierte keltische Identität entwickelte sich zu einem festen Bezugspunkt für die neu entstehende irische Nationalidentität und wurde politisch aufgeladen.

Eine historische Netzwerkanalyse bildet die Heterogenität des Irish Revivals ab und zeigt, welche Funktionen romantischer Keltizismus in den Netzwerken des Irish Revivals erfüllte. Die Bezugnahme auf eine gemeinsame keltische Vergangenheit bot inklusives Potential in einer spannungsgeladenen Epoche, in der die irische Identität anhand von Sprache, Ethnizität, Konfession, Klasse und Geschlecht neuverhandelt wurde. Keltizismus war in verschiedenen historischen Kontexten wirksam und beeinflusste die Diskussion der Themenfelder Literatur, Kunst, Ethnie, Spiritualität, Sozialismus, Feminismus, Militarismus, Separatismus, Transnationalismus und Antikapitalismus.

Keltizismus war im Irish Revival gleichzeitig Bezugspunkt für einen nostalgischen Vergangenheitsrekurs sowie gesellschaftliche Innovationskraft für die Bildung einer neuen irischen Nation.

Publikationen

Artikel

  • ‘Dreamers Turned Fighters’: Celticism as an Ideological Foundation for Bloodshed and Self-sacrifice in the Easter Rising. In: “Lost, Unhappy and at Home”: The Impact of Violence on Irish Culture, Volume 2 (Culture). Hrsg.: Maria Gaviña-Costero, Dina Pedro, Donall Mac Cathmhaoill. Peter Lang. [im Erscheinen]

Vorträge

  • „The Easter Rising: Celticism as a Justification for Violence and Martyrdom.” Tagung: „Violence: Repercussion, Resistance and Representation in Irish Society and Culture.” Valencia, 31.05.2023.
  • „Celticism as a Romantic Project – the Gaelic Revival around 1900.” Tagung: “XVIIth International Congress of Celtic Studies.” Utrecht, 24.07.2023.
  • „Celticism in the Irish Revival – Inventing the Heroic Age.” Tagung: “Time in Nineteenth-Century Ireland.” New York, 29.06.2024.