Kollegiat:innen 3. Kohorte

Christin Neubauer, M.A. (assoz.)

Christin Neubauer, M.A. (assoz.)
christin.neubauer@uni-jena.de

Curriculum Vitae

2013–2017 Studium im Bachelorstudiengang Kunstgeschichte und Anglistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Technischen Universität Dresden

2017–2018 Masterstudium im Fach History of Art (British Art) an der University of York, UK; Masterarbeit zum Thema: New Woman, Gibson Girl, Suffragette: The Woman Question at the Fin de Siècle in the Work of Eleanor Fortescue Brickdale

2016–2020 Studium im Masterstudiengang Kunstgeschichte und Filmwissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Technischen Universität Dresden; Masterarbeit zum Thema: German Pre-Raphaelitism: Pre-Raphaelite Receptions in the Work of Heinrich Vogeler

2019 Lektorin (WHK) innerhalb des DFG-geförderten Forschungsprojekts Hearts of Flesh - Not Stone am Jena Center for Reconciliation Studies der Theologischen Fakultät

2020–2021 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunsthistorischen Seminar der Friedrich-Schiller-Universität Jena bei Prof. Dr. Johannes Grave innerhalb des DFG-geförderten Forschungsprojekts Bildzeit und Bildrhythmen: Eine kunstwissenschaftliche Denkfigur und ihre rezeptionsästhetischen Implikationen

seit 2021 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Kunstgeschichte und Filmwissenschaft der Professur für Neuere Kunstgeschichte / Forschungsstelle Europäische Romantik und assoziierte Doktorandin am Graduiertenkolleg ‚Modell Romantik‘

Dissertationsprojekt

Pre-Raphaelitism in the Context of Romanticism (Arbeitstitel)

Das Kunstschaffen der Präraffaeliten wird in der Forschung seit jeher als Bruch mit den geltenden Konventionen der Akademie verstanden. Insbesondere jüngere Publikationen interpretieren die präraffaelitischen Künstler häufig als Vertreter einer viktorianischen Avantgardebewegung sowie als Wegbereiter der Moderne. Bemerkenswert sind jedoch kunsthistorische Zeugnisse des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, aus denen hervorgeht, dass präraffaelitische Bilder trotz ihrer devianten Formensprache häufig wie selbsterklärend als romantisch attribuiert wurden. Bezugnehmend auf diese Zuschreibungen strebe ich mit meinem Promotionsprojekt an, diesen behaupteten Zusammenhang erstmals eingehend zu ergründen. Die Werke der Präraffaeliten sollen anhand ausgewählter Beispiele auf ihre romantischen Merkmale hin befragt werden, um das Phänomen des Präraffaelismus innerhalb der britischen Romantik zu verorten. Für die Untersuchung der Affinitäten und Divergenzen zwischen dem Präraffaelismus und der Romantik werden in der Arbeit verschiedene methodische Ansätze miteinander verknüpft: Unter Zuhilfenahme eines rezeptionsgeschichtlichen Ansatzes soll untersucht werden, was die Präraffaeliten unter romantisch verstanden und inwieweit ihre Werke als romantisch aufgefasst wurden. Im Zentrum der Arbeit stehen dabei sowohl zentrale als auch bisher wenig beachtete Werke aus den drei Phasen des Präraffaelismus (1848 bis ca. 1940), darunter aus den Bereichen der Landschafts-, Historien- und Genremalerei, die hinsichtlich ihrer romantischen Aspekte untersucht werden sollen. Dabei gilt es, den Bildanalysen einen flexiblen Romantikbegriff zugrunde zu legen, der es ermöglicht, Spezifika für einen Vergleich auszuweisen, ohne dabei Anspruch auf Allgemeingültigkeit zu erheben. Dieser Problematik soll methodisch mit einem Romantikmodell als heuristischer Grundlage begegnet werden, durch das Merkmalsbündel im Sinne der Modelltheorie generiert werden können. Die Anwendung eines modelltheoretischen Ansatzes verspricht demnach die Option zur Erarbeitung eines Systems, das es erlaubt, dem Romantischen in der präraffaelitischen Malerei nachzugehen und zu prüfen, welche Charakteristika der Romantik über drei Künstlergenerationen der Präraffaeliten bis ins 20. Jahrhundert transportiert wurden. Darüber hinaus soll das Promotionsprojekt die präraffaelitischen Werke erstmals auch eingehend unter rezeptionsästhetischen Gesichtspunkten beleuchten, da in der kritischen Auseinandersetzung mit den Arbeiten die visuellen Eigenschaften präraffaelitischer Bilder häufig zugunsten literarischer, historischer und biographischer Narrative zurücktreten.

Publikationen

  • Heinrich Vogeler und die Rhythmusdebatte um 1900. Zur Konstruktion und Rezeption von Bildrhythmen in Heinrich Vogelers Jugendstilgraphiken für den Inselverlag, in: Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft 47, 2020, S. 217–244.
  • New Woman in Disguise. The Art of Eleanor Fortescue-Brickdale and the Woman Question at the Fin de Siècle, in: Pre-Raphaelite Sisters: Art, Poetry and Female Agency in Victorian Britain, hg. v. Glenda Youde und Robert Wilkes, Oxford 2022. (In Vorbereitung)
  • Depicting and Remembering Prince Albert in the 21st Century. The Role of Youth and Germanness in the ITV Series Victoria, in: Coburg in Europa: Albert und Victoria – Wege und Wirkungen, Prinz-Albert-Studien, Bd. 37, hg. v. Frank-Lothar Kroll, Berlin 2022. (In Vorbereitung)

Vorträge

  • 11/2015 Hidden Symbolism in Millais’ ‘Christ in the House of His Parents’. A Pre-Raphaelite Creation or a Reversion to Old Traditions? anlässlich des IV. International Congress of Art History Students, Zagreb University, Kroatien
  • 10/2016 The Emergence of the Working Class in English and German Art of the 19th Century anlässlich des V. International Congress of Art History Students, Zagreb University, Kroatien
  • 06/2017 ‘Truth to Nature’. Das Naturstudium der Präraffaeliten als Projekt zur Etablierung einer viktorianischen Avantgarde anlässlich des 92. KSK, Münster
  • 01/2018 The Pre-Raphaelite Re-interpretation of van Eyck’s Paternoster in the Arnolfini Portrait as a Symbolisation of Victorian Gender Constructions anlässlich des Postgraduate Panels der Konferenz: Arnolfini Histories. Jan van Eyck’s Arnolfini Portrait and its Receptions, National Gallery, London, UK
  • 08/2019 Depicting Albert, Prince Consort. The Role of Youth and Germanness in the ITV Series ‘Victoria’ anlässlich der Prinz-Albert-Festwoche: Was war und was bleibt? Queen Victoria und Prince Albert damals und heute, Coburg
  • 12/2019 The Woman Question at the Fin de Siècle in the Work of Eleanor Fortescue Brickdale anlässlich der Konferenz. Pre-Raphaelite Sisters. Making Art, University of York, UK