Kollegiat:innen 2. Kohorte

Dr. des. Max Ischebeck

Dr. des. Max Ischebeck
Friedrich-Schiller-Universität Jena
DFG-Graduiertenkolleg „Modell Romantik“


Curriculum Vitae

1993 – 1997    Grundschule in Gauting

1997 – 2005    Gymnasium in Gauting (Abitur)

2005 – 2006    Zivildienst in Unterschleißheim als Pfleger körperlich behinderter Menschen

2007 – 2012    Ludwig-Maximilians-Universität München, Abschluss: Diplomsoziologe (Schwerpunkte Kultursoziologie/Geschlechtersoziologie)

2010 – 2014   Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Soziologie, stud./wiss. Hilfskraft beim Lehrstuhl Prof. Gill

2013 – 2014    Conservatorium Maastricht, Jazzgitarre (Bachelor Of Music)

2014 – 2018     iso-Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V., Wissenschaftliche Hilfskraft

2014 – 2018     Studium an der Hochschule für Musik Saar: Jazz und Aktuelle Musik, Jazzgitarre bei Martin Schulte, Klassische Gitarre bei Prof. Stefan Jenzer

 

Mitarbeit in Projekten

2010 - 2014    Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Soziologie:

  • bayerischer Forschungsverbund „FORPLANTA – Pflanzen fit für die Zukunft“ (gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst), Laufzeit: 08.2010 -12.2013
  • „Lokale Passung: Lokal und sozial –  Anpassung von Energiesystemen und sozialen Strukturen durch interdisziplinäre Energieberatung auf kommunaler Ebene“ (gefördert durch das BMBF) Laufzeit: 01.03.2013-31.10.2016

2014 - 2018    iso-Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V.;

  • „SEBKam - Sektorenübergreifender Einsatz von Betreuungskräften an der Schnittstelle von Krankenhaus und ambulanter Versorgung“

Laufzeit: 01.04.2017 – 31.03.2020

  • „Sektorenübergreifende Hilfen nach Erstdiagnose Demenz im Krankenhaus“ (gefördert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Saarlandes)

Laufzeit: Januar 2013 - Mai 2015

  • „Studie zur Situation der Demenznetzwerke in Rheinland-Pfalz“ (gefördert durch das lzg-Rheinland-Pfalz) Laufzeit: bis Dezember 2015
  • „Pflege in den eigenen vier Wänden. Zeitaufwand und Kosten“ (gefördert durch die Hans-Böckler-Stiftung), Laufzeit: bis 31.01.2017

Dissertationsprojekt

Die klangliche Assoziation symbolischer Ordnung. Untersuchung spezifischer sozialer Funktionen der Musik in der Romantik und in der Technokultur

Worin besteht die besondere gesellschaftliche Bedeutung der Musik? Sozialtheoretisch liegt es nahe, diese Frage zu stellen. Empirisch stellt sie Forschende aber vor Schwierigkeiten. So vielseitig wie die Musik selbst sind auch ihre individuelle Nutzung und ihre Verknüpfungen mit verschiedenen sozialen Bereichen.
Im Anschluss an phänomenologische Arbeiten geht die Dissertation davon aus, dass die Musik `leiblichen Sinn´ bereitstellt. Poststrukturalistische Konzepte der Subjektivierung und die Musiksemiotik bieten weitere konzeptuelle Zugänge.
Die Dissertation untersucht die frühe deutsche Romantik. Diese reagiert auf einen Individualisierungsschub und rückt die Musik ins Zentrum ihrer kulturellen Bewegung. Auf Herausforderungen funktionaler Differenzierung antwortet sie mit der Figur der Künstlerin oder des Künstlers. Deren Welt wird zum Produkt schöpferischer Tätigkeit. Dies bietet Chancen und Freiheitsgrade für die Gestaltung des Ästhetischen und der Lebensstile. Doch damit droht auch die objektive Wirklichkeit und mit ihr jede äußere Instanz zur Ordnungs- und Sinnstiftung verloren zu gehen.
Die Musik vermittelt in der Romantik zwischen dem kreativen Selbst und der Welt. Die Klänge werden vom partikularen Individuum produziert, erlebt und gedeutet. Durch ihre affizierende Wirkung verweisen sie aber gleichzeitig auf die Eingebundenheit der Einzelnen in einen unendlichen und durchweg miteinander verflochtenen Kosmos. Ausgehend von dieser Haltung wird Musik zu einem Mittel der Produktion romantischer, symbolischer Ordnung in den Bereichen des Subjekts, des Religiösen und der Kunst. Die Romantik experimentiert mit der Instrumentalmusik als organisatorischem Mittelpunkt einer neuen Kultur des Selbst.
Die Arbeit konfrontiert die Romantik mit der deutschen Technoszene der 1990er-Jahre. Auch diese stellt auf Klangformen ohne Texte ab und visiert dabei eine Transformation tradierter Subjektmodelle an. Um die musikalischen Praktiken des Technos zu rekonstruieren, werden Interviews mit Szenegänger:innen geführt. Zur Auswertung wird die Dokumentarische Methode herangezogen. Parallel dazu wird das Szenewissen im Rahmen einer Diskursanalyse (Zeitschriften, literarische Werke) rekonstruiert. Welchen Gebrauch macht die Rave-Kultur des Selbst von elektronisch generierter Musik? Und auf welche Weise werden musikalische Subjekttechniken der Romantik im Techno des ausgehenden 20. Jahrhunderts aktualisiert?

Publikationen

  • Der Musikalische Körper als Wunschmaschine: Wilhelm Heinrich Wackenroder und die Bedeutung des Leibes für die gesellschaftliche Wirksamkeit der Musik, in: Hoppe Christine/Avishag Müller Sarah: Music in the Body - The Body in Music. Körper an der Schnittstelle von musikalischer Praxis und Diskurs, Hildesheim, Zürich, New York, 2021, S. 133-154.
  • Sektorenübergreifende Hilfen nach Erstdiagnose Demenz im Krankenhaus (Coautor), Saarbrücken, 2016
  • Studie zur Situation der Demenznetzwerke in Rheinland-Pfalz (Coautor), Saarbrücken, 2016
  • Rezension zu: Peter Seyferth (Hrsg.): Den Staat zerschlagen! Anarchistische Staatsverständnisse, Baden-Baden 2016, veröffentlicht auf: https://www.socialnet.de/rezensionen/21235.php

Vorträge

  • 5. 9. 2019 bei der Tagung `Musik im Körper-Körper in der Musik: Körper an der Schnittstelle von musikalischer Praxis und Diskurs´. Vortragstitel: Musik und leiblicher Sinn. Untersuchung spezifischer sozialer Funktionen von musikalischen Praktiken in Romantik und Technokultur