Kollegiat:innen 2. Kohorte
Dr. des. Caroline Will (assoz.)
caroline.desiree.will@uni-jena.de
Curriculum Vitae
2011 - 2015 Bachelor-Studium Germanistik, Latinistik und Philosophie an der Justus-Liebig-Universität Gießen
2012- 2015 Hilfskrafttätigkeit an der Professur für Deutsche Literaturgeschichte (Schwerpunkt Mittelalter/Frühe Neuzeit) von Prof. Dr. Cora Dietl (JLU Gießen)
2015 - 2018 Master-Studium „Deutsche Klassik im europäischen Kontext“ an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
2016 Praktikum in der „Casa di Goethe“ in Rom
2016 - 2018 Hilfskrafttätigkeit am Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literatur von Prof. Dr. Stefan Matuschek (FSU Jena)
2016 - 2018 Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes
2017 - 2018 Tutorin für die „Einführung in die Neuere Deutsche Literatur“
ab 2018 Aushilfstätigkeit im Schillerhaus Rudolstadt
ab 2018 Beginn der Promotion
ab 2019 Landesgraduiertenstipendiatin des Freistaates Thüringen
ab 2019 Assoziierte des GRK „Modell Romantik“
Dissertationsprojekt
Das literarisch-romantische Modell Rom in der Gegenwartsliteratur
Eine Reihe von Rom-Darstellungen in romantischen Texten (Wackenroder: Herzensergießungen, Tieck: Franz Sternbalds Wanderungen, Eichendorff: Taugenichts) zeigen so signifikante Gemeinsamkeiten, dass man von einem eigenen literarisch-romantischen Rom-Modell sprechen kann. Es zeigt als herausstechendes Merkmal die ‚telische‘ Wanderung, d. h. das ziel- und gleichzeitig nach Innen gerichtetes Wandern zum „Wallfahrtsort“ Rom. An diesem Ort kreuzen sich die romantisch-transzendierenden Ideale Kunstfrömmigkeit, Liebe, Religiosität. Durch sie ist es von dem zeitgenössischen klassizistischen Modell abgrenzbar, das auf Sinnlichkeit, Diesseitigkeit und Antikensehnsucht abzielt. Das Dissertationsprojekt untersucht, inwiefern sich dieses romantische Rom-Modell – und kontrastierend dazu sein klassizistisches Gegenmodell – in der Gegenwartsliteratur fortsetzt. Behandelt werden u.a. Modick: Das Licht in den Steinen (1992), Mosebach: Die schöne Gewohnheit zu leben (1997), Grünbein: Aroma (2010), Lewitscharoff: Das Pfingstwunder (2016) und Strauß: Römische Nächte (2019).
Methodisch erlaubt die Heuristik des Modells erstens, romantische Texte und ihre impliziten und expliziten Aktualisierungen zu erkennen. Zweitens ermöglicht es die Vergleichbarkeit zwischen Rom-Konzeptionen verschiedener Zeiten. Ist das Modell als Methode zwar verkürzend, bedeutet es aber auch die Reduktion auf die wesentlichen Eigenschaften des Untersuchungsgegenstands.
Das Ziel der Arbeit ist der Erkenntnisgewinn über romantische Aktualisierungen, neue Deutungsperspektiven auf Gegenwartstexte und ob – und wenn ja wie – auch in diesen Rom als symbolischer Ort der Transzendenz verwendet wird.
Publikationen
Aufsatz
- Rom als literarisch-romantisches Modell in „Franz Sternbalds Wanderungen“, in: Tagungsband „Et in Arcadia Ego… Rom als Erinnerungsort in europäischen Kulturen“, hg. von Joanna Jabłkowska und Karolina Sidowska, Peter Lang 2020.
Kleinere Beiträge
- „Beatrix von Aragón“, in: Lexikon der regionalen Literaturgeschichte des Mittelalters: Ungarn und Rumänien, hg. von Cora Dietl und Anna-Lena Liebermann, Berlin 2015, S. 114.
- „Hochzeit Matthiasʼ Corvinus 1476“, in: Lexikon der regionalen Literaturgeschichte des Mittelalters: Ungarn und Rumänien, hg. von Cora Dietl und Anna-Lena Liebermann, Berlin 2015, S. 152.
- Peter Neumann, Jena 1800. Die Republik der freien Geister. München 2018, in: gestern ROMANTIK heute, 31.10.2018
- (Zs. mit Sandra Kerschbaumer, Annika Bartsch, Leonhard Herrmann): Wie romantisch ist die Literatur der Gegenwart, Literaturgespräch, in: gestern-ROMANTIK-heute, 23.06.2019
- Im Park von Altenstein: Auf der Suche nach dem romantischen Garten, in: FAZ.NET, 22.09.2020