Kollegiat:innen 2. Kohorte
Adria Daraban (assoz.)
Curriculum Vitae
2001 Anfang des Studiums der Architektur an der RWTH Aachen
2004-2006 Studentische Hilfskraft am Lehr- und Forschungsgebiet Konstruktives Entwerfen, Prof. Mirko Baum, RWTH Aachen
2005-2006 Praktikum bei Bernd Kniess Architekten Stadtplaner, Köln
2007 Mitarbeit für den Künstler Merlin Bauer aus Köln an drei Buch- und Kunstprojekten: Liebe deine Stadt, Kiosk Kunsthalle, Die Großen Drei
2006-2008 Praktikum bei BeL - Bernhardt und Leeser. Sozietät für Architektur, Köln
2009 Diplomarbeit Slawisches Epos, Architekturfakultät der RWTH Aachen; Prüfer: Prof. Mirko Baum und Prof. Dr. Christian Raabe
2009-2011 Mitarbeit bei Königs Architekten, Köln
2011-2013 freie Mitarbeit bei Königs Architekten, Köln
seit 2013 Tätigkeit als selbständige Architektin, Mitglied der AKNW
2011-2013 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehr- und Forschungsgebiet Konstruktives Entwerfen, Prof. Mirko Baum, RWTH Aachen
seit 2013 Mitherausgeberin der online-Zeitschrift *archimaera*
seit 2014 Promotion zum Thema Figuren des Fragmentarischen. Architekturspezifische Konzepte des Fragmentarischen in der Moderne
2013-2015 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehr- und Forschungsgebiet Konstruktives Entwerfen, bei Prof. i. V. Petra Vondenhof-Anderhalten, RWTH Aachen
2014-2015 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Architekturgeschichte und Theorie, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christoph Grafe, BU Wuppertal
2014-2016 Dozentin der Studienstiftung des deutschen Volkes e.V. am Kolleg Europa, Fachgruppe Architektur, Philosophie, Literatur- und Kulturwissenschaften
2015 Prof. i. V. Theorie und Geschichte der Stadt und der Architektur an der Architekturfakultät Hochschule München
2015-2017 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Architekturtheorie, Prof. Axel Sowa, RWTH Aachen
2017-2019 Lehrbeauftragte Universität Kassel und Hochschule München
seit 2018 assoziierte Kollegiatin im Graduiertenkolleg „Modell Romantik“ an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
seit 2019 Gastprofessorin für Architekturtheorie an der B-TU Cottbus-Senftenberg
Juni 2021 Abschluss der Promotion
Dissertationsprojekt (abgeschlossen)
Figuren des Fragmentarischen. Architekturspezifische Konzepte des Fragmentarischen in der Moderne
Die Anziehungskraft des Fragmentarischen als Topos der Kunst, Literatur und Philosophie scheint spätestens seit seiner theoretischen Fixierung in der Frühromantik ungebrochen zu sein. Reste, Risse, Lücken oder Brüche geben der Kunst einen neuen Ausdruck; verstummende Stimmen, abgebrochene Gesten, unvollendete Verse im fragmentarischen Schreiben, Dissonanzen, Verfremdungen und Verzerrungen verändern Klang und Ausdruck aller Formen der Darstellung. Das Fragment verkörpert die radikale Geste der Befreiung der Kunst von der Idee des ästhetisch Schönen, Harmonischen und Ganzen.
Vorliegende Arbeit zielt auf eine erweiterte Begriffsbestimmung des Fragmentarischen in der Architektur ab. Indem das Fragment einen Ereignischarakter entwickelt, verändert sich auch seine Wirkungssphäre. Der Fokus richtet sich zunehmend von einer bildlich kontemplativen Reflexion über das Verhältnis zwischen Fragment und Ganzem hin zu einer Erfahrung der Fragmentierung. Für den architektonischen Diskurs bedeutet diese Wende, dass sich die Kategorie des Fragmentarischen von einer Ausdrucksform hin zum Ausdruck einer offenen und instabilen (dynamischen) architektonischen Ordnung bewegt und dadurch eigene architekturspezifische Merkmale entwickelt.
Um die Untersuchung dieser Relation zu ermöglichen, wird für diese Arbeit die Theorie des frühromantischen Fragments im literarischen und philosophischen Diskurs als Ausgangspunkt gewählt. Um die Gehalte dieser Theorie mit Blick auf die Architektur zu analysieren und wirksam zu machen, wird die Idee der theoretischen Reduktion der Romantik als Modell genutzt. Dies schafft eine Brücke, um den Transfer zwischen dem Ro-man¬tikdiskurs und anderen, „nicht diskursiven Aktualisierungsbereichen des ‚Romantischen‘“ zu ermöglichen. Auf diesem Weg soll die Reduktion und Synthetisierung der Hauptthesen zum frühromantischen Fragmentbegriff nach Schlegel gelingen, um sodann diese Thesen mithilfe des Figurbegriffs in das Gebiet der Architektur zu transferieren und zu untersuchen. Die Zusammenhänge lassen sich wie folgt skizzieren: Während das Fragment charakteristische Phänomene des romantischen Gedankenguts transportiert, beschreibt die Figur die Struktur möglicher Konstellationen von Fragmenten. Mit der Figur des Fragmentarischen sprechen wir also von einer (Kon-)Figuration oder Konstellation von Fragmenten. Die figurale Beschreibung von Fragmentkonstellationen soll dabei nicht nur eine systemische und normative Darstellung sein, sondern auch eine Versinnbildlichung des Begriffs leisten.
Publikationen
Herausgeberschaften
- 2021 Mitherausgeberin der *archimaera* Ausgabe Nr. 9/2021 Rückseiten. The Rear View, gemeinsam mit Daniel Buggert, Karl R. Kegler, Felix Martin, Anke Naujokat und Rainer Schützeichel
- 2019 Miterausgeberin der *archimaera* Ausgabe Nr. 8/2019 Atmosphären. Atmospheres, gemeinsam mit Daniel Buggert, Karl R. Kegler, Felix Martin, Anke Naujokat und Rainer Schützeichel
- 2017 Mitherausgeberin des Ausstellungskatalogs Andere Orte zur gleichnamigen Ausstellung, gezeigt 2016 im Reiff-Museum Aachen und 2017 im Rathaus Lünen, gemeinsam mit Prof. Axel Sowa, Lehr- und Forschungsgebiet Architekturtheorie RWTH Aachen
- 2015 Mitherausgeberin der *archimaera* Ausgabe Nr. 6/2015 Einfügen. Insertions, gemeinsam mit Rainer Schützeneichel (GTA/ETH Zürich)
Aufsätze
- Das Modell des Fragmentarischen. Erfahrungen der Moderne in der Architektur, in: Romantische Urbanität, Gisela Mettele und Sandra Kerschbaumer (Hrsg.), Wien, Köln, Weimar, 2020, S. 213-241
- Representations of the Fragmentary in SAJ 2018-02: architecture between intellectual and sensory reason: regarding phenomenology, Jörg Gleiter und Sandra Meireis (Hrsg.), Belgrad, 2018, S. 157-172 saj.rs/representations-of-the-fragmentary-in-modern-architecture/
- Figuren des Fragmentarischen, in: Mimetische Praktiken in der neueren Architektur. Prozesse und Formen der Ähnlichkeitserzeugung, Eva von Engelberg-Dočkal, Markus Krajewski, Frederike Lausch (Hrsg.), DFG-Research Group Medien und Mimesis, Heidelberg: arthistoricum.net, 2017, S. 168-183 https://books.ub.uni-heidelberg.de/arthistoricum/catalog/book/221
- Erbgut. Über die Bürde des familiären Erbes am Beispiel des Nachlasses von O. M. Ungers und die Frage nach der Übergabe am Beispiel von O&O Baukunst mit Martin Bachem in Generationen. Vorbereitung für den Wandel, Manege für Architektur 1.2016, Berlin, 2016, S. 16-19
- Konstellationen des Denkens. Hans Scharouns Geschwister-Scholl-Schule in Lünen – eine frühe Alternative zur Moderne in Postmoderne-neu gelesen, archithese 2016.3, Zürich, 2016, S. 78-83
- Ein Haus als kleine Stadt. La Maison de L‘Ecriture in Montricher in Swiss Performance 14 archithese 2014.1, Zürich, (2014), S. 22-29
- Das Hässliche und das Fremde. Ca‘ Brütta in Schön Hässlich Kitschig – Konstruktiv, Natalie Walter (Hrsg.), Aachen, 2013, S. 29-37
Preise und Nominierungen
- 2014 Lehrpreis der Architekturfakultät RWTH Aachen
- 2010 Friedrich Wilhelm Preis der RWTH Aachen für die Diplomarbeit Slawisches Epos
- 2010 Förderpreis des Landes NRW 2010 für die Diplomarbeit Slawisches Epos und das Projekt Haus des Plinius
- 2009 Förderpreis der Stiftung Deutscher Architekten, Annerkennung, 2009
- 2009 Euregional Prize for Architecture 2009 für die Diplomarbeit Slawisches Epos
- 2009 Nominierung für den Künstlerinnenpreis Nordrhein-Westfalen 2009