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Streitgespräch zu unterschiedlichen "Wissenschaftskulturen" im GRK "Modell Romantik"
Eine Adaptierung naturwissenschaftlicher Ideale (bzw. ihres Verständnisses bei Popper u.a.) in den Sozial- und Geisteswissenschaften wurde etwa in der Phänomenologie, der Kritischen Theorie und vielen Spielarten der verstehenden Soziologie als unsachgemäß, übersimplifizierend oder sogar als Herrschaftstechnik zurückgewiesen. Es bleibt zu fragen, ob sich die argumentative und institutionelle Lage mit den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien verändert. Ist die Hermeneutik auf dem Rückzug oder kann sie weiterhin plausible Argumente und Erklärungsfiguren für die dedizierte Sonderrolle der Geistes- und Sozialwissenschaften formulieren? Können diese Wissenschaften überhaupt auf eine solide empirische und formale Basis gestellt werden? Wenn ja, warum ist dies im Kolleg nicht breiter geschehen? Wenn nein, was sind die wissenschaftstheoretisch explizit zu machenden Gründe einer solchen Sonderstellung im Wissenschaftssystem, und wie stehen die Aussichten, sie zu verteidigen?
Das in bester akademischer Tradition antagonistisch geführte Streitgespräch wird von Tilman Reitz als einem Vertreter des hermeneutischen Ansatzes und Udo Hahn als Vertreter sowohl des formal-mathematischen als auch empirisch-experimentellen Ansatzes geführt. Nach ihrer Darlegung der jeweiligen Wissenschaftskonzeptionen werden beide ihre Positionen im Austausch weiter schärfen und akzentuieren, um schließlich in eine breite Diskussion mit dem Plenum einzutreten.