Mitteilung

Freitag, 10. Juni 2022

Internationale Tagung "GegenRomantik"

6.-8. Juli 2022 im Normannenhaus in Jena

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Tagung „GegenRomantik“ des DFG-Graduiertenkollegs „Modell Romantik. Variation – Reichweite – Aktualität“ an der Friedrich-Schiller-Universität Jena

6./7./8. Juli 2022
Normannenhaus, Forstweg 12, 07745 Jena

Falls Sie an der Tagung teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte unter modell-romantik(at)uni-jena.de an.

Das Graduiertenkolleg hat in zwei Förderphasen ermittelt, in welcher Weise die Romantik über ihren historischen Ursprung hinauswirkt und bis heute Formen der Weltdeutung, verschiedene Lebensvollzüge, Selbstreflexion und ästhetische Gestaltung anleitet. Die Versuche, Merkmale und Eigenschaften zu benennen, die als ‚romantisch‘ tradiert wurden, die Analyse von Modellen von Romantik, die sich vom 19. bis zum 21. Jahrhundert etabliert haben, basiert auf der Annahme, Romantik liefere Antworten auf spezifische Problemstellungen der Moderne.

Die Tagung wird komplementär zur bisherigen Arbeit des Kollegs die Gegenspieler der Romantik in den Blick nehmen und sich mit der Romantik als Streitfall beschäftigen. Es interessieren nun diejenigen, die romantische Antworten auf die mit den Umbrüchen des 18. Jahrhunderts virulent gewordenen Probleme abweisen. Wir wollen wissen, wie und mit welchen Gründen Romantik kritisiert wurde - inwiefern gerade zeitgenössische Fortführungen romantischer Muster als unzulänglich oder unpraktikabel wahrgenommen werden.

In welchem Verhältnis steht Romantik, stehen ihre Nachfolger zu Gegenmodellen? In den Fokus treten also Positionen, die sich bewusst als nicht-romantisch verstehen, und daraus resultierend: Debatten, Kontroversen und Konfliktlinien.

Als Untersuchungszeitraum setzen wir 1800 bis zur Gegenwart an, um die historische Dimension und gegenwärtige Diskurse zu verbinden, und wenden uns verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen in verschiedenen Sektionen zu: der Polemik in der Publizistik der Gegenwart, dem Spannungsfeld von Romantik und Liberalismus, demjenigen von romantisch inspirierter Naturphilosophie und empirischer Wissenschaft. Zuletzt geht es um die Frage nach dem Gegensatz von Romantik und Realismus in der Kunst und Literatur.  


06. Juli 2022

14.00 Uhr: PD Dr. Sandra Kerschbaumer (Friedrich-Schiller-Universität Jena):
Einführung

14.20 Uhr: Prof. Dr. Stefan Matuschek (Friedrich-Schiller-Universität Jena):
Der Romantik-Popanz. Ein Wiedergänger

PAUSE


15.30 Uhr: Dr. Annika Bartsch (Friedrich-Schiller-Universität Jena):
Romantik als Beschreibungs- und Bewertungskategorie in der gegenwärtigen Literaturkritik

16.30 Uhr: Beate Tröger (Literaturkritikerin, Frankfurt am Main):
Maren Kames Gedichtband „Luna Luna“ als Exempel

(Moderation: Prof. Dr. Stefan Matuschek und PD Dr. Sandra Kerschbaumer)


19.00 Uhr: Gemeinsames Abendessen

 

7. Juli 2022

9.00 Uhr: Prof. Dr. Alexander Schmidt (Vanderbilt University):
Von Adam Müller bis Wilhelm Dilthey: Romantik und Konservatismus im deutschen politischen Denken des 19. Jahrhunderts

PAUSE

10.15 Uhr: Prof. Dr. Andrea Albrecht und Dr. Kristina Mateescu (Universität Heidelberg):
Romantische und gegenromantische Weltanschauung. Alfred von Martin im Kontext der NS-Kritik

11.15 Uhr: PD Dr. Christoph Henning (Universität Erfurt):
Romantische und antiromantische Kapitalismuskritik in der ökologischen Bewegung

(Moderation: PD Dr. Matthias Löwe und Prof. Dr. Tilman Reitz)


12.15 Uhr: Buffet und Spaziergang


14.00 Uhr: Prof. Dr. Staffan Müller-Wille (University of Cambridge):
Fragment und System. Konfliktlinien in der Naturgeschichte um 1800

15.00 Uhr: Christian Schwägerl (Wissenschaftsjournalist, Berlin):
Berührte Natur: Das Anthropozän zwischen wissenschaftlicher Diagnose und inniger Weltbeziehung

PAUSE

16.15 Uhr: PD Dr. Anne Dippel (Friedrich-Schiller-Universität Jena):
Fallen auf der Spur. Wie Physiker:innen sich die Welt erzählen, ethnographisch betrachtet

(Moderation: Prof. Dr. Caroline Rosenthal)


19.00 Uhr: Öffentliches Abendprogramm:
Lesung von Maren Kames
Lyrikgespräch mit Tabea Lamberti und Andrin Albrecht

 

8. Juli 2022

9.00 Uhr: Felix Schallenberg (Friedrich-Schiller-Universität Jena):
„Romantik und Realismus als Dichotomie? Literarhistorische Korrekturen bei Theodor Storm“

10.00 Uhr: Prof. Dr. Stefan Tetzlaff (Georg-August-Universität Göttingen):
"Wie echt sind Zeichen? Sem-Ontologie und semiotischer Wandel von der Romantik zum Realismus"

PAUSE

12.00 Uhr: Prof. Dr. Ségolène Le Men (Université Paris Nanterre):
Zum Verhältnis von Romantik und Realismus (mit Fokus auf Gustave Courbet)

13.00 Uhr: Prof. Dr. Michael F. Zimmermann (Katholische Universität Eichstätt):
„Baudelaire, Courbet und Manet: Freundschaftliche Missverständnisse und der lange Schatten der Romantik“

(Moderation: Prof. Dr. Johannes Grave und Prof. Dr. Dirk von Petersdorff)


Begleitend zur Tagung findetvom 03. Juli – 10. Juli 2022 eine nicht-öffentliche Summer School statt.