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Donnerstag, 22. Februar 2024 | Alexander Pappe

Bericht zur Exkursion nach Hamburg

Vom 9. bis 10. Februar 2024 waren die Mitglieder des Kollegs auf Hamburg-Exkursion

Grau, verregnet und nasskalt – auf diese Weise präsentierte sich uns die Freie und Hansestadt Hamburg bei unserer Ankunft in Altona. Am 09. Februar reisten wir als Kolleg-Gruppe zu einer zweitägigen Exkursion in den Norden Deutschlands.

Unser erstes Ziel war das Heine-Haus Hamburg im Stadtteil Ottensen. Salomon Heine – der Onkel Heinrich Heines – hatte sich in jenem Vorort Hamburgs einen Landsitz errichten lassen, von dem heute nur noch ein kleiner Teil des Parks (Heine-Park) sowie ein 1832 erbautes klassizistisches Gartenhaus existieren. Heinrich Heine war mehrere Male bei seinem Onkel zu Gast, da dieser den Dichter finanziell unterstütze. Nach einer kurzen Einführung durch Dr. Beate Borowka-Clausberg (Vereinsvorsitzende des Heine-Haus e.V.) in die Geschichte des Gartenhauses und die Verbindungen innerhalb der Heine-Familie lauschten wir im Gartensaal des Hauses einem kleinen Hörspiel, das sich mit Heines letztem Besuch bei seinem Onkel in Hamburg beschäftigte. Anschließend erhielten wir die Gelegenheit, uns die Räume und Ausstellungsstücke des Hauses anzuschauen sowie Fragen zu diskutieren. Auch die momentane Sonderausstellung Eingebunden – Heinrich Heine in neuen Gewändern. Buchobjekte von Helfried Hagenberg, die sich mit Buchobjekten der israelischen Künstlerin Nechama Levendel und durch Helfried Hagenberg individuell gestaltete Einbände für historische Verlagsausgaben Heinrich Heines beschäftigt, gehörte mit zu unserem Rundgang.

Der Abend war einem Besuch der Veranstaltung Heinrich Heine trifft Georg Büchner in der Elbphilharmonie vorbehalten. Im Rahmen der Reihe Kein Geburtstag, kein Todestag – Heinrich Heine Fest trug der Tenor Ian Bostridge unterstützt durch das Ensemble Compagnia di Punto von Robert Schumann vertonte Texte Heinrich Heines vor. Verbunden wurden Gesang und Musik mit Textauszügen aus Georg Büchners Woyzeck, die Marina Glaic, Schauspielerin am Thalia Theater, rezitiert und in Szene setzte. Die Folge der Schumann-Lieder sollte im Vortrag den Gang der Woyzeck-Handlung nachahmen.

Höhepunkt der Exkursion war am Sonnabend der Besuch der Ausstellung Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit in der Kunsthalle Hamburg. Trotz eines regen Besucherandrangs und dadurch voller Ausstellungsräume gelang es Johannes Grave, Mit-Kurator sowie Professor für Kunstgeschichte an der Universität Jena, einen spannenden Ausstellungsrundgang zu gestalten und Ideen sowie Anregungen zur Ausstellungsgestaltung und den Bildern Friedrichs zu geben. Erstaunlich waren die Vielzahl der zusammengetragenen Gemälde und die interessanten Perspektiven, die sich durch die Hängung der Bilder ergaben. Im Anschluss an den geführten Rundgang ergab sich die Gelegenheit, zusammen mit Johannes Grave und Clara Blomeyer (Datenraum Kultur/Webportal Caspar David Friedrich) ins Gespräch über die Ausstellung zu kommen, einzelne Aspekte zu diskutieren und Fragen zu stellen. Weiterhin bot sich die seltene Möglichkeit, mehr über die einzelnen Schritte bei einer Ausstellungsvorbereitung zu erfahren und somit einen kleinen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Beate Borowka-Clausberg vom Heine-Haus e.V. im Gespräch mit Sandra Kerschbaumer im Gartensaal des Heine Hauses.

Ausstellungsplakat an der Außenfassade der Hamburger Kunsthalle.

Caspar David Friedrich: Das Eismeer, Öl auf Leinwand, 97x127 cm, 1823-1824.

Caspar David Friedrich: Gebirgslandschaft mit Regenbogen, Öl auf Leinwand, 70x102 cm, 1809-1810.